Frühtest und Kleinbootmeisterschaft in Brandenburg

Vom 13. bis 16. April fanden in Brandenburg die Deutsche Kleinbootmeisterschaften in der offenen Klasse sowie die erste Leistungsüberprüfung der JuniorInnen statt.

Die Kleinbootmeisterschaft wird dabei nach den üblichen Regularien internationaler Meisterschaften (Vorlauf, Hoffnungslauf, Viertelfinale…) ausgetragen und ist die erste Grundlage für die Nominierungen für die Nationalmannschaft im Senior A-Bereich. Für die U23-AthletInnen fungiert die Kleinboot-Meisterschaft zugleich als erste „Rangliste“. Bei den Junior A-AthletInnen wird gleichzeitig die sogenannte „Leistungsüberprüfung“ für die Startplätze bei internationalen Regatten durchgeführt (ohne Meisterschaft). Hier müssen alle aufgrund ihrer Leistungen bei den regionalen Langstreckenregatten eingeladenen 36 Boote (jeweils zwölf aus den Regionalverbänden Südwest, Nordwest und Ost) drei Rennen bestreiten. Bereits die Platzierungen in den 6 Vorläufen entscheiden über die Plätze 1-18 bzw. 19-36. Der Zwischenlauf entscheidet dann über die Teilnahme an den Finalläufen A bis C bzw. D bis F. Und auf der Basis der Finalergebnisse am Sonntag werden zu guter Letzt Mannschaftsboote zusammengesetzt, die dann ein letztes Finale bestreiten. Als letzte Vorbemerkung sei noch erwähnt, dass die Regattastrecke in Brandenburg auch heuer ihrem Ruf alle Ehre machte, so dass die AthletInnen neben Regen und Kälte mit massivem Wind und Wellen zu kämpfen hatten.

Leon Gronbach und Maximilian Brill im „wellenarmen“ Reffenthal

Im Junior A-Zweier ohne waren Leon Gronbach und Maximilian Brill als sechstplatziertes Südwest-Boot angereist. Im Vorlauf ruderten sie sich in die vordere Hälfte des Feldes und konnten sich im Zwischenlauf für das B-Finale qualifizieren. Hier erreichten sie nach einem sehr starken Endspurt den zweiten Platz in 6:56 Minuten und damit Platz acht in der nationalen Gesamtwertung. Damit haben sie eine sehr gute Ausgangsposition für das zweite Ranglistenrennen geschaffen, das Ende Juni in Hamburg ausgetragen wird. Dieses entscheidet dann über die Nominierungen für die Junioren-Weltmeisterschaft, die dieses Jahr auf der olympischen Regattastrecke in Paris stattfindet. Zur Vorbereitung auf das nächste Ranglistenrennen fahren Gronbach und Brill am kommenden Wochenende zum SüdteamLehrgang nach München, wo sie in verschiedenen Vierer ohneund AchterKonstellationen trainieren werden.

Ole Bartenbach präsentierte sich nach einer sehr starken Vorleistung bei der Langstrecke in Leipzig sowie einen top Ergowert von 6:03 Minuten mit seinem Partner Valentin Wiering aus Trier erneut sehr gut in Form. Sie erreichten im Senior A-Zweier ohne ebenfalls das B-Finale und dort den fünften Platz in 6:46 Minuten. Dies bedeutet Platz elf im Senior A-Bereich, aber gleichzeitig einen hervorragenden zweiten Platz im U23-Bereich. Das Saisonziel, einen Achterplatz für die U23-WM zu ergattern, scheint für Bartenbach weiterhin realistisch.

Außergewöhnlich stark besetzt ist dieses Jahr der leichte Männer A-Bereich, da sich viele Athleten für die letzte Olympiasaison im leichten Männer-Doppelzweier bewerben. Tim Streib, noch U23, zeigte im leichten Männer A-Einer einen sehr starken Vorlauf. Im Viertelfinale hatte er dann etwas Los-Pech und drei sehr starke Ü23-Kollegen als Gegner. Nach einem starken Halbfinale konnte er sich jedoch für das C-Finale qualifizieren, wo er in 7:14 Minuten Dritter wurde. Zusammen mit den sehr guten Vorergebnissen aus Leipzig ist Tim Streib damit aktuell auf Platz sieben bei den leichten U23-Männern und zur Mannschaftsbildung nach Hamburg eingeladen. Die weiteren entscheidenden Rennen werden für ihn die internationale Regatta in Duisburg und ebenfalls die zweite Ranglistenentscheidung im Juni in Hamburg sein.

Tim Streib auf „wellenreicher“ Strecke

Eva Hohoff, die in Speyer trainierende Ludwigshafenerin, und ihre Partnerin Luise Münch aus Karlsruhe wollten eigentlich nach längerer Krankheitspause im leichten und im schweren Zweier ohne an den Start gehen um Wettkampfpraxis zu sammeln. Dies wurde jedoch vom Schiedsrichterteam untersagt, so dass sich die beiden auf den leichten Zweier ohne konzentrieren „konnten“. Hier zeigten die beiden ein beherztes Rennen mit einer Zeit von 7:43 Minuten. Sie mussten sich zwar dem Zweier aus Köln geschlagen geben, konnten sich aber gleichzeitig deutlich von der U23-Konkurrenz absetzen.

Die Speyerer Mannschaft komplettierte Alicia Bohn, die im Frauen A-Einer an den Start ging und im E-Finale in 8:07 Minuten den zweiten Platz erreichte.