Zwei Medaillen und zahlreiche Finalteilnahmen der Speyerer RuderInnen bei den Deutschen Jugend- und Jahrgangsmeisterschaft 2021 in Essen

Vom 24. bis 27. Juni fanden am Essener Baldeneysee die Deutschen Jugend- und Jahrgangsmeisterschaften (U17 bis U23) im Rudern 2021 statt. 1350 AthletInnen aus 165 bedeuteten Rekordbeteiligung bei den Meisterschaften, auf die nach der langen Corona-bedingten Wettkampfpause alle hingefiebert hatten. Auch die Speyerer Trainingsmannschaft war bereit für das Großereignis und demonstrierte mit einmal Gold, einmal Silber, zwei vierten, einem fünften und zwei sechsten Plätzen in den Finals eindrucksvoll ihre Stärke.

Bei den Finals der U23-Jährigen am Samstag der Paukenschlag: Nach Platz vier im U23 Leichtsgewichts-Doppelzweier, gewann Eva Hohoff vom Ludwigshafener RV, die in Speyer trainiert, gemeinsam mit Natalie Weber (Koblenz), Romy Dreher (Ulm) und Antonia Wuerich (Konstanz) Gold in 6:49.14 Min. Damit bestätigte das Quartett seine Nominierung für die U23-Weltmeisterschaften am 7. bis 11. Juli in Tschechien. „Jetzt hab ich in meinem letzten Rennen bei den U23 endlich die Palette komplett“, freute sich die strahlende Siegerin, die in den Vorjahren bereits Silber und Bronze auf den Meisterschaften gewonnen hatte.

Der siegreiche U23 Leichtgewichts-Vierer bei der Siegerehrung (Mitte vom Bild; Eva Hohoff aus Ludwigshafen Zweite rechts neben dem Maskottchen in blau-weiß) und im Nationaltrikot (unten; Hohoff ganz rechts).

Im traditionell abschließenden Lauf der Meisterschaft am Sonntag, dem Achter der U-19 Junioren, dann der zweite Höhepunkt aus Speyerer Sicht: In einem spannenden Rennen, in dem das gesamte Feld einem aufkommenden Unwetter davonfuhr, holte der Speyerer Schlagmann Ole Bartenbach mit seiner Crew aus Mannheim, Trier, Hanau, Frankfurt und Ulm und dem Speyerer Steuermann Elias Fabian die Silbermedaille in 5:41,89 nur knapp hinter dem Achter aus Halle, Berlin und Hamburg (5:41,89) und hauchdünn vor Magdeburg, Berlin und Dresden (5:43.66). „Es war ein brutales Rennen, das wir erst auf den letzten Metern durch einen harten Endspurt entscheiden konnten. Aber ein tolles Finish und eine Wahnsinnsmannschaft“, berichtete Schlagmann Bartenbach hinterher. Für den Steuermann des Silberachters, Elias Fabian, gab es am Siegersteg dann noch eine Riesenüberraschung: Weil dem siegreichen Achter aus Magdeburg, Berlin und Dresden ein Steuermann für die jetzt anstehende Weltmeisterschaft fehlte, der Speyerer Steuermann im Finale jedoch alle Trainer beeindruckt hatte, wurde Fabian kurzerhand als Steuermann in den WM-Kader berufen. Für den 16-jährigen Speyerer, der erst vor zwei Wochen kurzfristig als Steuermann für den Achter von Bartenbach eingesprungen war, bedeutet dies ab sofort sechs Wochen Trainingslager in Berlin und vom 11. bis 15. August die Teilnahme an der U19 Ruder-Weltmeisterschaft in Bulgarien.

Der Silberachter mit Schlagmann Ole Bartenbach (ganz links) und Steuermann Elias Fabian (ganz rechts).

Zusätzlich zu den Medaillen belegen zahlreiche Finalteilnahmen die Stärke des Speyerer Teams: Der erfolgreiche Achterschlagmann Ole Bartenbach verfehlte mit seinem Team aus Mannheim und Frankfurt auch im U19 Vierer ohne Steuermann nur knapp eine Medaille und kam auf Platz vier. Ebenfalls Platz vier belegte Jane Elsner im U19 Vierer mit Steuermann der Damen mit ihrer Renngemeinschaft aus Breisach und Stuttgart. Tim Streib kam mit seiner Renngemeinschaft aus Speyer, Hanau, Worms und Bonn im U23 Leichtsgewichts-Doppelvierer nach einem aussichtsreichen dritten Platz im Bahnverteilungsrennen im Finale trotz deutlich verbesserter Zeit auf Platz 5. Im U17 Leichtgewichts-Doppelzweier zeigten Maximilian Brill (Speyer) und Maxim Gorlier (Mainz) in einem großen Starterfeld ihr Talent und belegten im Finale den sechsten Platz. Ebenfalls auf Platz sechs kamen im Finale der U19 Leichtgewichts-Vierer Marlene Neubauer und Sandra Wundling (beide Speyer) mit ihren Partnerinnen aus Mannheim und Trier.

Die Halbfinals erreichten Sandra Wundling (Speyer) und Maja Krahl (Mannheim) im U19 Leichtgewichts-Doppelzweier (Platz 5), Merlene Neubauer im U19 Leichtsgewichts-Einer (Platz 6) und Merle Wittmann (Speyer) und Anna Wolf (Mainz) im U17 Doppelzweier (6. Platz). Großes Pech hatte hingegen Leon Gronbach. Nachdem der vielversprechende Renngemeinschafts-Vierer des 16-Jährigen nur vier Wochen vor der Meisterschaft über Nacht geplatzt war, musste das Speyerer Talent kurzfristig im U17 Einer an den Start gehen. Dort reichte im stark besetzten Feld der dritte Platz im Hoffnungslauf leider nicht für den Einzug ins Halbfinale.

Die Bilanz des Speyerer Trainerteams mit Julia Hoffmann, Martin Kühner und Tim Lauer fiel sehr positiv aus: „Neben unserer riesigen Freude über die beiden Medaillen sind wir sehr stolz auf das sehr gute Abschneiden unserer Nachwuchsathleten. Besonders der Finaleinzug unseres U17 Leichtgewichts-Zweiers mit Maximilian Brill und Maxim Gorlier war angesichts des großen Starterfeld ein echtes Highlight für uns“, berichtete Julia Hoffmann.

Nicht zuletzt waren sich alle TeilnehmerInnen einig, dass dem Essener Ruder-Regattaverein und der Stadt Essen großer Dank gebührt, die dieses Großereignis für die deutsche Ruderjugend nach der langen Corona-Pause ermöglicht haben.