Mitgliederversammlung 2016

Ausgabe 11/2016

von Harald Schwager

 

RGS-Mitglieder wählen Peter Josy zum Verwaltungsvorsitzenden

Die Mitgliederversammlung der RGS stand ganz im Zeichen des Baufortschritts des Neubaus im Reffenthal und die damit verbundene Neuausrichtung. Unser Erster Vorsitzender Alfred Zimmermann begrüßte im gut besetzten Saal des Naturfreundehauses neben den vielen Mitgliedern, es waren 76 stimmberechtigte Mitglieder anwesend, gerne sowohl Ehrenmitglied Jutta Kopf als auch den frisch zum Vorsitzenden des Ehrenrates gewählten Gerhard Kayser. Beim Totengedenken gedachte die RGS-Familie dem im vergangenen Jahr verstorbenen Herrmann Fuchs, der über Jahrzehnte die Sportgeschicke bei der Jugendausbildung und im Jugendrennsport mitgestaltet hatte.

Der Jahresbericht des 1. Vorsitzenden Alfred Zimmermann, der auch den Verwaltungsbericht abgab, zeigte auf, dass 2015 erneut ein sehr erfolgreiches Ruderjahr für die RGS war. Bedauerlich ist es, dass die Mitgliederzahl nach dem Zwischenhoch von 331 im Vorjahr auf 324 gefallen ist und damit nahezu wieder auf dem Niveau von 2013 liegt. Alfred Zimmermann ging besonders auf die durch die Baumaßnahme im Reffenthal belastete Finanzsituation ein. Aufgrund der Einnahmestruktur beendete die RGS das abgelaufene Jahr „trotz des angelaufenen Baues sehr gesund, dennoch sind die eingegangenen Spenden alles andere als selbstverständlich oder gar planbar“, so Zimmermann. Sehr zufrieden zeigte sich Alfred Zimmermann mit der Gastronomie und dem RGS-Parkplatz am Standort am Alten Hafen, ebenso bedankte er sich bei Norbert Herbel für alle geleisteten Aktivitäten rund um die nunmehr zwei Kirchboote. An alle Helfer ging der Dank für die Mithilfe bei den gesellschaftlichen Ereignissen. Beispielhaft wurde die organisatorisch stets sehr anspruchsvolle Kirchbootregatta hervorgehoben und insbesondere Felix Gard und seinem jungen Team gedankt.

Aufgrund der Abwesenheit des Sportvorsitzenden Andreas Kabs trug Harald Schwager über das Sportgeschehen 2015 vor. „Was macht ein Sportjahr der RGS erfolgreich? Zunächst natürlich die Daten und Fakten, am Ende aber die gemeinsame Zeit und das gemeinsame Engagement der Ruderkameraden, also die Menschen“, stieg Harald Schwager in den Spontanvortrag ein. Neben den 72 Regattasiegen bei 26 Regatten, stachen besonders natürlich die Titel von Alicia Bohn, der „Sportlerin des Jahres 2015“, als Deutsche Jugendmeisterin im Einer und Vizemeisterin im Doppelvierer, Elias Dreismickenbecker als Deutscher Meister im U23-Leichtgewichts-Einer sowie die Bronze- und Goldmedaillen bei den Deutschen Meisterschaften von Julia Hoffmann heraus. Nicht vergessen wurden natürlich die WM-Erfolge der drei Topathleten. Vier Rennruderernadeln davon drei in Bronze und eine in Silber waren 2015 errudert worden. Über Silber durfte sich Elias Kolbenschlag freuen, Bronze ging an Arnd Garsuch, Elke Müsel und Thomas Zimmermann.

Insgesamt legten die Ruderer im Jahr 2015 erneut mehr als 100.000 Kilometer auf dem Wasser zurück, weshalb auch wieder zahlreiche Wanderruderabzeichen des Deutschen Ruderverbandes verliehen werden konnten. Unser fürs Wanderrudern zuständige Dieter Daut freute sich, dass Franziska Küenzlen und Andrea Vogel, je zum ersten Mal, Ingrid Kramer-Schneider und Reinhold Eppel, je zum dritten Mal, Beate Wettling (4. Erwerb), Steffi Haase-Goos (6. Erwerb), Ria Baron (12. Erwerb), Günter Schuff (14. Erwerb) und er selbst (19. Erwerb) erfolgreich waren. Ein besonderer Dank ging an Gerd Jakobs, der unser elektronisches Fahrtenbuch programmiert hatte. Er durfte die Kilometerpreisträger des Jahres 2015 auszeichnen (s. Schnellinfo 10/2016). Hierzu hatte Beate Wettling originelle Preise für Jung und Alt besorgt. Die große Erfolgsgeschichte der Kirchboot-Regatta im Floßhafen wurde um ein weiteres Kapitel ergänzt: der Teilnahme am Rheinmarathon von Leverkusen nach Düsseldorf im Kirchboot. Besonders hervorgehoben wurde das verbesserte Verschmelzen der Rennruderer und Masters bei Regatten mit den „Amateur-Champs“, dies gelang besonders in Limburg und in Sursee.

„Die Ernte, die wir im Leistungssport heute einfahren, ist die Saat in den Breitensport und das Jugendrudern der Vergangenheit, deshalb gilt es im Jahr 2016 wieder die mittlerweile viel zu kleine Gruppe der Jungen und Mädchen sowie Juniorinnen und Junioren besser zu betreuen, als auch für den Übergang aus dem Schulrudern zu sorgen. Wir müssen wieder sähen, sonst wird es in den nächsten Jahren keine gute Ernte geben“, schloss Harald Schwager das Thema Sport.

Die Erfahrung zeigt, dass die Infektion mit dem Rudervirus eine nahezu unheilbare Krankheit ist. Deshalb konnte Lisa Gärtner mit der Silbernen Ehrennadel für 15 Jahre aktive Mitgliedschaft geehrt werden. Lars Seibert und Matthias Zimmermann erhielten die Goldene Ehrennadel für 25 Jahre im Verein. Schon 40 Jahre dabei sind Peter Janson, Jochen Krieger und Bernd Peters, dafür gibt es die Silberne Ehrenplakette. Nicht nur mit der Goldenen Ehrenplakette der RGS, sondern auch mit der „DRV-Ehrennadel für 50 Jahre“ wird anlässlich 50-jähriger aktiver Mitgliedschaft ausgezeichnet. Das schafften Robert Huber, Michael Schug und Kurt Wolski. Eine besondere Freude war es für Alfred Zimmermann gleich sieben Mitglieder mit 60 Jahren Vereinszugehörigkeit zu feiern. 1956 traten Jutta und Helmut Kopf, Peter Gdanietz, Günter Schuff, Sigrid Schuh, Jürgen Weschka und Friedrich Jung in die RGS ein.

Nach dem Bericht der Rechnungsprüfer, den Peter Gärtner verlas, folgte die einstimmige Entlastung, verbunden mit Applaus und Dank für die geleistete Arbeit. Zuvor hatte Ehrenratsvorsitzender Gerhard Kayser die Mitglieder um Zustimmung gebeten, die Entlastung trotz der Abwesenheit des Sportvorsitzenden, gesamthaft zu erteilen. Da die Entlastung auf Basis der Jahresberichte zu erfolgen hat, wurden die zuvor gegebenen Ausführungen zum Sport hilfsweise anerkannt.

Für die anstehenden Wahlen bestimmte die Versammlung Harald Schwager als Wahlleiter. Einstimmig wählten die Anwesenden Rainer Bohn als Nachfolger von Elke Müsel zum Rechnungsprüfer. Als Mitglied des Ehrenrates wurde für weitere fünf Jahre Gerhard Kayser ebenfalls einstimmig bestätigt.

Aufgrund des von Robert Gard zur Verfügung gestellten und von Alfred Zimmermann seit dem Abrudern mit übernommenen Amtes des Verwaltungsvorsitzenden stand eine Ergänzungswahl an. Peter Josy hatte sich bereit erklärt, das Amt bis zum Ende der laufenden Wahlperiode 2017, für ein Jahr übergangsweise zu übernehmen. Dafür bedankten sich die Mitglieder mit einer einstimmigen Wahl und viel Applaus, nachdem er die Wahl angenommen hatte.

Zuvor hatte der Wahlleiter den Mitgliedern die Situation erläutert in der sich die RGS aus satzungsrechtlicher Sicht befand. Laut Satzung §11(4) hätte der Erweiterte Vorstand einen Verwaltungsvorsitzenden bis zum Ende der Wahlperiode 2017 berufen können. Damit wäre die Geschäftsführung wieder komplett gewesen. Da jedoch Andreas Kabs anlässlich der Siegesfeier erklärt hatte, sein Amt demnächst zur Verfügung stellen zu wollen, hielten es die Verantwortlichen für richtig, die Mitgliederversammlung um ihr Votum zu fragen und dadurch eine noch stärkere Legitimation zu erhalten. Die Mitglieder stimmten dem vorgeschlagenen Vorgehen vor der Wahl von Peter Josy einstimmig zu. Damit ist die Geschäftsführung mit drei Mitgliedern zum Ende der Mitgliederversammlung derzeit komplett besetzt.

Das Jahr 2016 soll insbesondere genutzt werden, um den Neubau im Reffenthal zu beenden. Hier erläuterte Peter Josy, dass die noch offene Zu- und Abwasserfrage bis Juni erledigt sein soll. Die Außenanlage soll schon zuvor in einen Zustand versetzt werden, dass das Rudern einschränkungsfrei vonstattengehen kann. Das Anbringen der Bootslager in der neuen Halle steht kurzfristig auf dem Programm.

Der letzte und große Dank, seitens des Vorsitzenden, ging an Robert Gard für sein langes Engagement als Verwaltungsvorsitzender. Hier hob Alfred Zimmermann die stets freundschaftlich geprägte und pragmatische Diskussion bei den Sachthemen sowie das immer zupackende Engagement hervor. Beispielhaft zeigte er auf, dass er selbst manchmal auch erst überzeugt werden musste. „Dass der Parkplatz für die RGS eine hervorragende Investition ist und ein Erfolg wird, das hat Robert Gard mir gegenüber viel Überzeugungskraft gekostet. Zum Glück hat er es geschafft“, bedankte sich Alfred Zimmermann. Zum Abschluss baten Peter Josy und Alfred Zimmermann, vor dem obligatorischen Hipp-Hipp-Hurra, die Mitglieder verstärkt mitzuhelfen und sich schon jetzt intensiv darum zu bemühen, dass bei der Mitgliederversammlung 2017 ein neuer dreiköpfiger Vorstand gewählt werden kann.