Seniorennachwuchs bei Essener Hügelregatta

Bei der traditionsreichen Essener Hügelregatta über die 2000-Meter-Distanz auf dem Baldeneysee kamen auch die gerade dem Juniorenalter entwachsenen Seniorinnen und Senioren (19-23 Jahre) zum Einsatz und schnupperten bei optimalen Ruderbedingungen an der Weltelite.

Aufgrund seines Sieges im B-Finale im Leichtgewichts-Männereiner bei den Deutschen Kleinboot-Meisterschaften wurde Tim Streib vom Deutschen Ruderverband zum Trainingslager und den Doppelzweier-Tests eingeladen. Tim Streib nutzte die Chance sich im 17-Boote-Feld des Leichtgewichts-Männer-Doppelzweiers zu zeigen. Gemeinsam mit Partner Yannick Dörr von der Bonner RG, gelang in 7:10,25 Minuten ein Zwei-Längen-Vorlaufsieg und der Einzug ins A-Finale. Im Endlauf legte das Duo Streib/Dörr noch eine Schippe drauf, kämpfte lange mit und wurde in 6:59,92 Minuten siebtes Boot. Es siegte Frankreich, das im Vorlauf noch auf Platz zwei verwiesen wurde. Am zweiten Regattatag, von den DRV-Trainern gesetzt, mit Nikita Mohr vom RTHC Bayer Leverkusen unterwegs, reichte Tim Streib der fünfte Vorlaufplatz nicht für den Einzug ins Finale. Wenngleich das Duo die Niederlande und Tschechien auf die Plätze verwies und die ersten fünf Boote in einem hart umkämpften Rennen innerhalb einer Bootslänge ins Ziel kamen.
Im Leichtgewichts-Männer-Einer B verpasste David Martirosyan als Sechster hinter Slowenien den Einzug ins Finale. Besser lief es für David Martirosyan am zweiten Regattatag. Rang vier im Vorlauf hinter den Niederlanden und vor Österreich führte den Speyerer in A- Finale. Mit Rang sieben hinter Laszlo Wenk vom Berliner RC und knapp vor den Niederlanden durfte David Martirosyan zufrieden sein.

Jane Elsner war in der Renngemeinschaft RG Speyer/RG München/RR TVK Essen/Passauer RV im Seniorinnen Vierer-ohne Steuerfrau unterwegs. Der dritte Platz im Vorlauf führte das Quartett ins A-Finale, das gewann Frankreich, der Vierer um Jane Elsner wurde achtes Boot. Der gleiche Platz stand für Jane Elsner dann auch im A-Finale des Frauen-Achters in den Siegerlisten.

Eva Hohoff, für den LRV startend, siegte mit ihrer Partnerin Sophia Wolf vom ARC Würzburg im Leichtgewichts-Zweier-ohne-Steuerfrau in 8:29,48 Minuten vor der Renngemeinschaft Lübecker RG/Erster Kieler RC. Im Zweier-ohne-Steuerfrau ließ das Leichtgewichts-Duo dann einen tollen dritten Platz hinter den Niederlanden und Frankreich, aber eine Länge vor dem nächsten deutschen Boot der RG München folgen.

Einen starken Vorlauf im Männer-Zweier-ohne-Steuermann zeigte Ole Bartenbach, der in der Renngemeinschaft RG Speyer/RV Treviris mit Valentin Wierig unterwegs war. Nach einem Bord-an-Bord-Kampf landete das Duo Bartenbach/Wierig in 7:13,10 Minuten vor Frankreich und Polen auf dem dritten Platz, die ersten fünf Boot kamen innerhalb einer halben Bootslänge ins Ziel. Im Finale sollte es dann bis weit vorne reichen, doch die Trainer schauten sich die Augen aus dem Kopf und konnten das Duo nicht erkennen. Der Albtraum eines jeden Ruderers im Finale, ein Dollenbruch, war passiert und verhinderte das Weiterrudern.

Aus dem Albtraum im Zweier-ohne-Finale wurde dann für Ole Bartenbach und seinen Partner Valentin Wierig ein Traum im Männer-Achter. Nach überstandener Vorlaufqualifikation lag der junge Speyerer in der Renngemeinschaft RG Speyer/Bonner RG/ RTHC Leverkusen/RV Ems-Jade-Weser/Team Nord-West/Segeberger RC/RC Nürtingen/Ulmer RC/RV Treviris gesteuert vom Speyerer Elias Fabian neben dem Deutschland-Achter im Starterfeld des Finales. Es tat wenig zur Sache, dass der Deutschland-Achter erwartungsgemäß „sein Ding abspulte“ und mit zwei Längen vor Frankreich und Polen siegte. Die jungen Speyerer zeigten ein famoses Rennen, blieben auf Platz sieben nur etwas mehr als eine Sekunde hinter Tschechien und besiegten den zweiten „jungen“ deutschen Achter.

Mit viel Motivation und bleibenden Eindrücken kehrte die Speyerer Crew an den Dom ins hei mische Reffenthal zurück. Verschmitzt fragten sich Ole Bartenbach und Elias Fabian, „wir waren doch die ersten Speyerer die gegen den Deutschland-Achter in einem Finale rudern durften?“ Sie waren nicht nur die ersten, sie waren auch die ersten, die sich für einen Endlauf qualifiziert hatten.