Regatta in Offenbach

Gibt es „Ruder halt“ bei einer Regatta?

Der Saisonstart der Masters war bei der Regatta in Offenbach mit zwei Achter- und zwei Doppelviererrennen geplant. Leider kamen mangels Gegner keine Achterrennen und nur ein Doppelviererrennen am Sonntag zustande. Nachdem die Offenbacher Regatta im vergangenen Jahr wegen des Brückenumbaus noch ausgefallen war, machten die Organisatoren dieses Jahr mächtig Werbung mit der „Regatta ohne Brückenpfeiler“. Dazu später mehr. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Schwierigkeiten für die Schiedsrichter beim Steuern der Boote, die direkt auf den Brückenpfeiler zuhielten.

Bei bestem Wetter und durch intensives Training gut gerüstet sollte der Bugball der „Kannonenkugel“ (nein, nein kein Tippfehler, das Boot braucht wirklich vier n) im Masters-Doppelvierer als erster über die Ziellinie.

Vom Start weg kam der Doppelvierer gut ins Laufen, alle Boote lagen recht nah beisammen. Nach etwa 600 Metern, kurz vor der Brücke kam das entscheidende Signal von Ralf Burkhardt zum Endspurt. Es gab ja keinen Brückenpfeiler. Nahezu gleichzeitig das Signal vom Schiedsrichter „Speyer nach Steuerbord“, was Schlagmann Ingo Janz auch gleich umsetzte. Auf der Brücke hingegen zeigte sich Angelika Schwager, mit Foto bewaffnet, einigermaßen erstaunt, dass auf Bahn eins die Renngemeinschaft Mannheim/Heidelberg, eine Bahn zu weit auf Steuerbord, ins Bild kam. Das war doch die Speyerer Startbahn. Wenige Schläge nachdem der Schiedsrichter sein Kommando „Speyer nach Steuerbord“ gegeben hatte, rief er „Speyer Achtung Boje“. Ja, es gibt das Kommando „Ruder halt“ nicht nur bei einer Regatta, sondern sogar im Rennen! Prompt stoppten die Speyerer, nachdem Bugmann Harald Schwager „Ruder halt“ gerufen hatte. Nach Backbord ging es nicht, da ruderte das gegnerische Boot, nach Steuerbord ging es nicht, da legten Boote ab, weiter rudern ging auch nicht da lag die Boje. Klassisches „Abseits“ und kein Ausweg.

Das Ergebnis des Rennens ist schnell erzählt: Fast hätten unsere Ruderkameraden Thomas Dresel und Lutz Fiedler, sie waren mit Hersfeld und Offenbach unterwegs noch gewonnen. In 3:06,7 Minuten, eine schnelle Doppelviererzeit, lagen sie nur drei zehntel hinter den Siegern. Beim Ausrudern überquerte der RGS-Doppelvierer dann auch noch als Dritter die Ziellinie: 4:03 Minuten 

Was nutzt eine Regatta ohne Brückenpfeiler, wenn Bojen eine magische Anziehungskraft haben? Einig waren sich die vier Speyerer, dass auch mehr als 100 Jahre Regattaerfahrung im Boot nicht nutzen, um bei Regatten „nix Neues mehr zu erleben: „Ruder halt!“

Ingo:

Bis zur Boje und dann wieder am Getränkestand hat´s Spaß gemacht!