Jahresschlussrudern

 

Ausgabe 71/2016

von Harald Schwager

Jahresschlussrudern

Ein Silvester-Sonnenfoto mit vielen Booten und roten Brustringen im ansonsten leeren Reffenthal sollte es werden. Der Pressefotograf war eingeladen. Zuerst gingen die Temperaturen in die Knie und die Wasserfläche begann zuzufrieren. Doch einige Unentwegte nutzten am 29.12. den Sonnenschein und testeten, ob gerudert werden kann. Und es ging. Das Reffenthal war ab Pritsche in Richtung Rhein eisfrei und konnte befahren werden. Doch dann kam auch noch der Nebel dazu. Am 30.12. lag um 10 Uhr dicker Nebel über unserem Ruderrevier. Keine tollen Aussichten für einen Pressefotografen, geschweige denn auf tolle Fotos. Um 14 Uhr hatte sich der Nebel weitgehend verzogen, doch dadurch wurde nur der Blick auf die dicker gewordene Eisschicht im hinteren Teil des Reffenthals frei. In Rücksprache mit der Presse wurde das „shooting“ auf einen wettertechnisch besseren Zeitpunkt verlegt und Plan B geschmiedet. Ralf Burkhardt bot sich an für Glühwein, samt dazugehöriger Utensilien, wie Kochplatten etc., verantwortlich zu zeichnen.

Damit war klar,

Plan A: Rudern um 10 Uhr, wenn kein Eis und Nebel! Aussichten dafür am 30.12. eher trostlos

Plan B: Gemütliches Beisammensein und intensive Besprechung des ausgefallenen Plan A und gemeinsames Schimpfen auf den Wetter. Aussichten dafür am 30.12. eher blendend.

Doch es sollte anders kommen. Auf unserer Pritsche gab es aufgrund der Luftfeuchte zwar einen verfrühten „guten Rutsch“, aber die Wasserfläche war eisfrei und in Richtung Rhein immer noch befahrbar und dicker Nebel war auch nicht zu sehen. So fanden sich schnell 5 Willige Ruderer, Peter Gärtner, Beate Wettling, Lutz Fiedler, Ingo Janz und Harald Schwager die bereit waren den 4x+ „Dominik“ zu Wasser zu lassen. Blieb nur die Frage „wer steuert?“ (s. Foto). Erkennbar war, dass noch etwa 3 Fast-Willige einen Anstoß benötigten. Ralf Mattil war noch am ehesten bereit, denn es mussten noch „10 km her, für die 1200 Jahreskilometer“. Schnell konnte Conny Cerin überzeugt werden in dicken Klamotten zu steuern. Conny, „Danke dafür!“ sonst wäre der zweite Vierer kaum aufs Wasser gegangen. Dafür haben wir dann auch Connys Wunsch erfüllt, sie genau auf 366 (Schaltjahr!) Ruderkilometer 2016 zu bringen. Nicht „an apple a day keeps the doctor away“, sondern „ein Kilometer am Tag hält dich unverzagt“ war angesagt. Im „Pionier“ ging´s dann mit Conny Cerin am Steuer für Ralf Mattil, Dieter Daut und Reinhold Eppel nur dank der Tatsache los, dass der Ruderer mit der längsten Anreise es noch rechtzeitig ins Reffenthal schaffte. Unser weihnachtlicher Gastruderer Christian Große war zwar heute nicht aus Norwegen angereist, erreichte die Bootstour aber gerade noch so. Außerdem war er, wie Julia Hoffmann beim Weihnachtsfußball, für den gelben Farbklecks in der ansonsten doch tristen Winterlandschaft zuständig.

Nach „Pressefoto“ ging´s dann bei toller winterlicher Stimmung in Richtung Rhein, der Weg zurück war wie sollte es auch anders sein von einem kleinen Wettrennen mitbestimmt. Decken wir den eisigen Mantel des Schweigens darüber.

Zurück im neuen Bootshaus waren die zahlreichen „Nichtruderer“ bereits bei Glühwein, Bier und Brezeln, Tee und Kuchen und insbesondere netter Unterhaltung. Auch Nils Seibert mit Töchterchen Ellen mischte sich unter die Gäste bevor es am 2. Januar wieder „heim“ nach China geht.

Zum Schluss „Danke“ an Ralf Burkhardt für Plan B, die getrunkene Menge gibt Dir Recht.