Vom 10. bis 14. September fand in Banyoles auf der ehemaligen olympischen Regattastrecke bei Barcelona die World Masters Regatta der RuderInnen ab 27 Jahren statt. Für die Rudergesellschaft Speyer waren Corinna Bachmann, Michaela Maier und Elke Müsel sowie Steuerfrau Eva Hohoff am Start, die vom Chef der Mission, Peter Gärtner, betreut wurden. Nach 13-stündiger Anreise mit dem Bootshänger erwarteten die Speyrer Mannschaft zunächst ein paar Überraschungen: Um die 3700 gemeldeten RuderInnen samt Booten unterzubringen, hatten die Veranstalter das Regattagelände um einen angrenzenden Landschaftspark sowie einige abgeerntete Felder erweitert.
Nach schweren Regenfällen standen diese jedoch bereits vor Beginn der Regatta unter Wasser und früher angereiste Bootshänger bereits bis zum Radkasten im Matsch. Der Speyrer Hänger musste deshalb in der Hängerkolonne auf der Zubringerstraße geparkt werden. Dies bedeutete für die vier Speyrer Damen (Steuerfrau selbstredend zweckentfremdet) jedoch einen Fußweg von rund 1,2km mit jedem der fünf mitgebrachten Boote bis zum Bootslager – inklusive einer gründlichen Reinigung aller Boote in der Desinfektionsschleuse (siehe Bild), die den Eintrag fremder Spezies in das Biosphärenreservat verhindern sollte. Um die große Zahl der Boote nicht nurauf dem Wasser, sondern auch auf dem Weg zu den Ablegestegen zu koordinieren, hatten sich die Veranstalter außerdem einen ausgeklügeltenMarschplan für die Boote über den Regattaplatz ausgedacht, der von Security-Personal und freiwilligen Helfern genau überwacht wurde. Schnell hatten die Speyrer RuderInnen deshalb viele Kilometer in den Beinen, aber auch genaue Ortskenntnisse, die sich auch in eindeutigen Bezeichnungen für wichtige Treffpunkte niederschlugen, z.B. „am Desinfektionskreisel“, „in der Dixie-Straße“, oder „auf der abgesoffenen Achterwiese“.Die Speyrer Crew ertrug die durchaus strapaziösen Regattavorbereitungen (weitgehend) mit größtmöglicher Geduld und freute sich auf die Rennen in zumeist vollbesetzten 8 Boote-Feldern. Erfreulicherweise war die Regatta auch auf dem Wasser sehr gut organisiert, und die Strecke auch bei auffrischendem Wind gut ruderbar und fair.

Die Rennen begannen dann am Mittwoch mit zwei Siegen von Corinna und Elke im Doppelzweier (Altersklasse D) und Michaela im Doppelvierer (AK B, in Renngemeinschaft mit Berlin und Trier). Hinzu kam ein zweiter Platz von Corinna und Elke im Achter (AK E). Der zweite Tag stand dann ganz im Zeichen des Riemenruderns. Bereits um 6:45 Uhr war (noch im Mondschein!) Treffpunkt für den Stammachter der Speyrerinnen mit den Kameradinnen aus Karlsruhe (Claudia Ciescholka), Trier (Anita Latz), Berlin (Scarlett Gelleszun-Förtig & Jessika Fuhr) und Aschaffenburg (Carola Bösinger). Bei Sonnenaufgang lag der Achter zum ersten Rennen des Tages am Start und schaffte den Sieg in der Altersklasse C. Es folgten ein dritter Platz von Corinna und Elke im Vierer ohne, und zum Abschluss des Tages ein weiterer Sieg im Vierer mit Steuerfrau Eva von Corinna, Elke und Michaela – vielleicht unser bestes Rennen. Der dritte Wettkamptag begann erneut mit einem Achtersieg, diesmal in der Altersklasse D und einem weiteren Sieg im Doppelvierer von Michaela in der Altersklasse C. Vor dem letzten Achterrennen am Samstag in der Altersklasse B hatten wir angesichts der wesentlichen jüngeren Konkurrenz und den in allen Rennen starken Mannschaften, v.a. aus England, Irland, Frankreich und den Niederlanden,durchaus Manschetten, konnten das harte Rennen jedoch für uns entscheiden. Das letzte Frauen-Rennen der Regatta war dann der Doppelvierer in unserer eigentlichen Altersklasse D mit Corinna, Elke, Michaela und Claudia Ciescholka (Karlsruhe). Allerdings waren wir am vierten Wettkampftag und beim siebten bzw. achten Rennen sowohl müde als auch übermotiviert, so dass wir Irland auf den ersten 500 Metern den Vortritt lassen mussten und uns erst auf der zweiten Streckenhälfte durchsetzen konnten. Traditionell endete die Regatta am Sonntag mit kurzfristig vereinbarten Mixed-Rennen und einem weiteren dritten Platz für Elke im Doppelzweier (AK E) und einem Sieg für Michaela im Doppelvierer (AK D; beides in Renngemeinschaft mit Osnabrück).
Das Fazit der Speyrer Crew war rundum positiv: Mit 9 Siegen, einem zweiten und zwei dritten Plätzen bei starker Konkurrenz aus 55 Nationen, waren wir mit der sportlichen Bilanz beim diesjährigen Saisonhöhepunkt mehr als zufrieden. Vier Tage im Auto und ca. 20 Kilometer mit Booten auf der Schulter sind ein Wort, aber wir haben es (ganz knapp) überstanden. Die Stimmung im Team war toll, und alle freuen sich auf die nächste gemeinsame Regatta (Spoiler: dem Basel Head im November). Wir bedanken uns ganz herzlich bei unserer grandiosen Steuerfrau, Eva Hohoff! Und bei unserem Fahrer und Betreuer, Peter Gärtner! Sowie bei der Rudergesellschaft Speyer und dem Landesruderverband für Boote, Bus und Hänger.
Michaela, Elke und Corinna