Wie jedes Jahr markierte die traditionsreiche Regatta in Sursee den offiziellen Schlusspunkt der Wettkampfsaison – und wie jedes Jahr zog es die Speyrer Wettkampfgruppe mit Sack, Pack und Bootshänger über die Grenze in die Schweiz. Am Wochenende des 27. und 28. September reisten 25 Sportlerinnen und Sportler (plus zwei einsame, aber tapfere Masters) an den Sempachersee, um die Saison noch einmal mit einem ordentlichen Schlusssprint zu verabschieden.
Der Samstag stand ganz im Zeichen des großen Klassikers: der Langstreckenregatta im Achter über den kompletten Sempachersee. Der Start – 24 Achter nebeneinander, Massenstart, pure Gänsehaut – ist jedes Jahr aufs Neue ein Spektakel. Dieses Jahr wurde die lange Wartezeit am Start sogar von einer spontanen Stuntflugshow überbrückt.
Für die Rudergesellschaft Speyer gingen gleich zwei Boote an den Start. Im Junioren-Achter traten Johann Dennhardt, Erik Görtz, Ruben Kliems, Moritz Rügen, Jonathan Habermehl, Anna Müsel, Joshua Rieber, Charlotte Semmler und Steuerfrau Nike Görtz an – eine bunt gemischte und hochmotivierte Crew, die die 6 Kilometer lange Strecke nutzte, um immer besser zusammenzufinden. Am Ende stand ein respektabler 12. Platz (25:01,9 Minuten) – und ein breites Grinsen auf allen Gesichtern.
Im Senioren-Achter, der als Renngemeinschaft mit Treis-Karden startete, ging es dagegen etwas ernster zur Sache. An den Riemen: Felix Diederichs, Simon Haible, Nicolas Bohn, Tim Lauer, Elias Fabian, Sebastian Kohl, Leon Gronbach und Ole Bartenbach, gesteuert von Noah Wehrle. Die Jungs legten bei bestem Sonnenschein und spiegelglattem Wasser furios los und etablierten sich schnell auf dem dritten Platz. Mit viel Einsatz, Kampfgeist und den lautstarken Kommandos von Steuer-Motor Noah verteidigten sie diese Position bis ins Ziel. Am Ende stoppte die Uhr bei 22:08,09 Minuten, rund 31 Sekunden hinter dem Sieger aus Basel und gut 36 Sekunden vor dem nächsten Boot – ein souveräner Podestplatz also, der, nach überstandener Erschöpfung, für gute Laune im Boot sorgte.
Doch der Tag war damit noch nicht vorbei: Zum ersten Mal wurde in Sursee der Sprintcup ausgetragen – ein K.-o.-Wettbewerb über 400 Meter, für den sich die schnellsten acht Achter der Langstrecke qualifizierten. Unser Speyer/Treis-Karden-Boot meisterte das Viertelfinale souverän, scheiterte im Halbfinale nur um hauchdünne acht Hundertstel an Zürich, und sicherte sich anschließend im B-Finale mit einem starken Lauf den Bronzerang. Ein gelungener Abschluss eines ohnehin erfolgreichen Tages!
(wer sich den Ausflug des Achter in voller Länge ansehen möchte, findet das auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=6i7SUMdGQlk mal schauen, wer herausfindet, warum das Speyerer Boot am Start des Sprints wohl eine Verwarnung bekommen hat…).
Die legendären Bunker mit Matratzenlager, in denen Generationen von Ruderern übernachtet hatten und die ein oder andere Geschichte erzählen können, standen diesmal leider nicht mehr zur Verfügung – sehr zum Leidwesen der Nostalgiker. Dafür wurde in gemütlicher Unterkunft mit Pizza, Filmabend und viel Gelächter ein ebenso würdiger Ersatz gefunden.
Am Sonntag hieß es dann früh aufstehen: Ab 8 Uhr starteten die Sprints über 400 Meter im sogenannten „Triechter“ von Sursee. Insgesamt 39 Starts absolvierten die Speyrer Boote – und das mit beachtlichem Erfolg. Gleich sieben Mal durften unsere Athletinnen und Athleten den Siegersteg anlegen und die begehrten, in Sursee immer sehr ansehnlichen, Radaddeln in Empfang nehmen.
Für Furore sorgten vor allem die Jüngsten:
Paul Stöbel und Moritz Rügen siegten im Doppelzweier U15 (1:33,40) und Runa Seibert holte im Einer U17 ebenfalls Gold (1:46,43). Auch Moritz Rügen ließ im Einer U17 nichts anbrennen und legte in 1:35,22 Minuten einen souveränen Sieg hin.
Die Juniorinnen U17 zeigten mit Nike Görtz und Charlotte Semmler starke Rennen – beide landeten in ihren Einerläufen auf Rang zwei. Hannah nutzte ihr Rennen, um die Wassertemperatur zu testen: angenehm, eigentlich sogar wärmer als draußen. Zusammen mit Gabriela Künkel fuhren sie später im Doppelvierer ein tolles Rennen und sicherten sich Platz zwei (1:26,16).
Bei den U17-Junioren glänzten Jonathan Habermehl, Ivo Müller, Moritz Rügen und Fabian Röhrig gleich mehrfach: Habermehl belegte im Einer Platz zwei, Müller und Röhrig kämpften sich im Doppelzweier U17 auf Rang drei (1:31,76), und im Mixed-Doppelvierer U17 landeten sie zusammen mit Hannah Diekgerdes und Nike Görtz auf einem hervorragenden zweiten Platz (1:28,05).
Die älteren Junioren sorgten für weitere Highlights:
Johann Dennhardt und Noah Wehrle belegten im Doppelzweier U19 den dritten Platz (1:27,89), Joshua Rieber und Erik Görtz holten im selben Wettbewerb Silber (1:23,25), und im Doppelvierer U19 kämpften Rieber, Niklas Oberascher, Wehrle und Dennhardt auf Rang drei (1:27,11).
Bei den Männern gab’s ebenfalls Grund zum Jubeln:
Leon Gronbach und Ole Bartenbach gewannen den Zweier ohne Steuermann (1:20,97) – alles andere wäre für den Speyer-Zweier wohl auch eine faustdicke Überraschung gewesen.
Die Achtercrew trat in gemischten Zweier- und Vierer Besatzungen an. Während Sebastian Kohl, Ole Bartenbach, Nico Bohn und Felix Diederichs in einem unsauberen, aber sehr schnellem Rennen den Sieg erreichten, kamen Tim Lauer, Simon Haible, Elias Fabian und Leon Gronbach in einem technisch sauberen, aber langsameren Rennen auf Platz drei. So ist der Rudersport…Den schnellsten und siegreichen Doppelzweier bildeten Ole und Nico.
Nicht unerwähnt bleiben darf der Familieneinsatz Müsel: Anna startete gleich in mehreren Booten, unter anderem mit ihrer Mutter Elke Müsel im Doppelzweier Frauen, wo die beiden auf Rang zwei fuhren (1:32,71).
Gegen Ende des Tages zeigte sich dann endlich auch das Alpenpanorama in voller Pracht – schneebedeckte Gipfel über dem See, Sonnenschein und glückliche Gesichter auf dem Wasser. Das abschließende Ausfahren fühlte sich fast schon wie Urlaub an.
Insgesamt war das Internationale Rudertreffen Sursee 2025 wieder eine rundum gelungene Veranstaltung – hervorragend organisiert, sportlich fordernd und mit bester Stimmung im Team. Die Rudergesellschaft Speyer bedankt sich bei allen Helfern, Betreuern und Fahrerinnen und Fahrern, die das Wochenende möglich gemacht haben.Damit ist die Regatta-Saison 2025 offiziell beendet. Jetzt heißt es: ab ins Wintertraining – Trainingslager, Langstrecken-Regatten im Kleinboot, Krafttraining und endlose Kilometer auf dem Ergometer – viel Spaß!