Regatta Sursee

von Harald Schwager

Rudergesellschaft gewinnt Mannschafts- und Masterspokal

in Sursee und ist bester Verein

Am letzten Septemberwochenende stand einmal mehr die Regatta in Sursee auf dem Programm. Früh war klar, dass ein großes Team von Jung bis Alt in die Schweiz reisen und aktiv ins Renngeschehen eingreifen wollte. Leider zerschlug sich die Idee erstmals neben einem Männer- bzw. Masters-Achter auch einen Masterinnen-Achter an den Start zur Langstrecke über den Sempacher See zu bringen. Selbst die Masters mussten letztlich passen, da sich aufgrund von Urlaub und Krankheit kein wettbewerbsfähiger Achter zur Langstrecke besetzen ließ. So galt die volle Konzentration des Teams dem sonntäglichen Sprint über die 450-Meter-Sprintdistanz im „Triechter“ bei Sursee.

Zum einen galt es erneut den Masters-Pokal zu verteidigen und zum zweiten den im Vorjahr um nur einen Punkt verfehlten Vereinspokal nach Speyer zu holen. Im Kampf um die Masters- und die Vereinswertung werden bei der 5-Bahnen-Regatta Punkte nur an Vereinsmannschaften in den Zweier-, Vierer- und Achterkonkurrenzen vergeben. Für den ersten Platz gibt es drei, den zweiten zwei und den dritten Platz einen Punkt bei mindestens vier Booten im Feld, ansonsten entsprechend weniger.

Von Beginn an galt für alle an den Start rudernden Speyerer Mannschaften „nicht aufgeben und um jeden Platz und damit jeden Punkt kämpfen“, damit das Ziel bester Verein der Regatta zu werden erreicht werden kann. Bei insgesamt zwölf Siegen, neun zweiten, neun dritten, sechs vierten und vier fünften Plätzen durfte sich das Speyerer Team am Ende tatsächlich über den Gesamtsieg freuen und den Vereins- als auch Masterspokal in Händen halten. Von den jüngsten Teams mit Anna und Maria Hoffmann, im Einer und gemeinsam im Doppelzweier am Start, bis zu den Ältesten Norbert Herbel und Peter Josy, die im Masters-Doppelzweier F auf Platz zwei landeten, griffen alle Altersklassen kräftig in die Riemen bzw. Skulls um sich durch entsprechende Platzierungen am Punktesammeln aktiv zu beteiligen.

Erste Regattaerfahrung bei den Jüngsten sammelten Lukas Seubert und Jan Grigarzik im Junioren-Einer U15 als auch Philipp Maier und Luca Mann im U15-Doppelzweier.

Nachdem es bei den ersten Rennen des Tages den vier Männer-Doppelvierern, Philipp Nowicki und Elias Kolbenschlag schrammten mit Rang 2 knapp an der Raddadel vorbei, nicht zu einem Sieg gereicht hatte und Lucas Trunk im U17-Einer auf Rang vier gerudert war, brachen Peter Gärtner und Harald Schwager im Masters-Doppelzweier in 1:23:50 Minuten den Bann und ruderten den ersten, gleich klaren Sieg vor Rheinfelden, Luzern und Worms nach Hause. Bei den Junioren A folgte im Doppelzweier Platz zwei für Marvin Degen und Lucas Trunk ebenso wie bei den Juniorinnen Alicia Bohn und Ernestine Archinger. Eine Besonderheit gab es im Masterinnen-Doppelzweier. Die Renngemeinschaft SC Thun/RC Bern und der RC Reuss Luzern sahen sich einer Speyerer Übermacht gegenüber. Die drei Speyerer Paarungen Elke Müsel/Corinna Bachmann, Katharina Klinge/Michaela Maier und Beate Wettling/Karin Heinz nahmen die Schweizer Teams im wahrsten Sinne des Wortes in die Zange, vier Punkte waren die Folge, bei einem klaren Sieg für die World Masters Siegerinnen Elke Müsel und Corinna Bachmann. Teresa Claus und Julia Hoffmann im Frauen-Doppelzweier taten es den beiden Masterinnen gleich und siegten in 1:31:97 Minuten mit mehr als einer Länge vor dem RC Zürich.

Erstmals seit langem konnte die RGS auch wieder einen Frauen-Achter, besetzt mit 1 Juniorin, 5 Masterinnen und 2 Seniorinnen, an den Start bringen, der sich mehr als beachtlich schlug: Julia Hoffmann, Teresa Claus, Alicia Bohn, Beate Wettling, Karin Heinz, Katharina Klinge, Elke Müsel und Corinna Bachmann gesteuert von Ernestine Archinger landeten im letzten Rennen vor der Mittagspause in 1:24:38 Minuten hinter dem eingefahrenen Achter des RC Zürich auf Platz zwei, deutlich vor den Verfolgern.

Als Punktegarant stellten sich die Doppelvierer-Konkurrenzen dar. Die beiden Masters Mixed-Doppelvierer in der Altersklasse B mit Ingo Janz, Gerrit Poggenpohl, Michaela Maier und Katharina Klinge in 1:24:86 Minuten und in der Altersklasse C mit Elke Müsel, Corinna Bachmann und den „beiden Alten“ Peter Gärtner und Harald Schwager in 1:25,51 Minuten siegten deutlich. Der Masters-Männer-Doppelvierer mit Ingo Janz, Martin Gärtner, Peter Gärtner und Harald Schwager brauchte 1:18:27 Minuten zum Sieg, der Senioren-Doppelvierer mit Elias Dreismickenbecker, Elias Archinger, Marvin Degen und Ingo Janz war 1:16:99 Minuten zu Rang eins unterwegs. Auch der Mixed-Doppelvierer mit Alicia Bohn, Julia Hoffmann, Elias Dreismickenbecker und Tim Lauer steuerte durch ihren Sieg drei Punkte bei. Der Frauen-Doppelvierer mit Alicia Bohn, Julia Hoffmann, Teresa Claus und Katharina Klinge kam ebenso wie der zweite Männer-Doppelvierer mit Tim Lauer, Felix Gard, Jens Klein und Paul Schwager nach spannenden Rennen auf den zweiten Platz. Dabei war der „Sprintmeister-Doppelvierer 2010“ auf Siegkurs, bis er zehn Schläge vor dem Ziel von einer querlaufenden Motorbootwelle quasi überspült wurde und pudelnass anlegte.

Im Männer-Zweier ohne Steuermann lagen Philipp Nowicki und Elias Kolbenschlag anfänglich gut im Rennen, bis sie aufgrund des starken Seitenwindes leicht versteuerten und mit dem Fußsteuer gegensteuern mussten. Da nahm das Unheil sein Lauf. „So ein Sch… wir hatten das Steuerseil nicht überkreuz eingebaut und haben dadurch immer stärker in die falsche Richtung gerudert“, schimpft das Duo nach Platz fünf beim Anlegen vernehmlich. Besser machte es das Junior/Master mit Marvin Degen und Martin Gärtner auf Platz drei.

Im Masters-Mixed Doppelzweier waren gleich vier Boote am Start, und holten zwei Siege, einen zweiten und dritten Platz. Den klarsten Sieg ruderten mit dreizehn Sekunden Vorsprung in der Altersklasse C in 1:36,28 Minuten Peter Gärtner und Elke Müsel im vollen Feld heraus. In einem Lauf fanden sich Ingo Janz mit Katharina Klinge, Altersklasse B, sowie Corinna Bachmann mit Harald Schwager, Altersklasse D, wieder. Bis etwa zur Streckenhälfte lagen die drei führenden deutschen Boote beisammen, die beiden Schweizer Boote bereits deutlich zurück. „Bei 300 Meter habt ihr uns geknackt, da konnten wir nichts mehr zulegen“, kommentierte der Wormser Michael Schambach auf Platz zwei. Der Zieleinlauf: 1. Bachmann/Schwager 1:35:63 Minuten, 2. Worms 1:38:96 Minuten 3. Janz/Klinge 1:40:97 Minuten,… Im dritten Lauf kamen Gerrit Poggenpohl und Michaela Maier in 1:45:73 Minuten in der Altersklasse B auf Platz 2 hinter Reuss Luzern.

Die Mixed-Doppelzweier-Konkurrenzen sahen die beiden starken Speyerer Teams Alicia Bohn und Tim Lauer sowie Julia Hoffmann und Elias Archinger. Das Duo Lauer/Bohn ruderte in 1:27,19 Minuten den Sieg vor RC Zürich/Club Aviron Vesenaz nach Hause, zuvor war Alicia Bohn im Einer auf Platz drei ins Ziel gekommen. Das Duo Archinger/Hoffmann musste hinter Belvoir RC Zürich mit Rang zwei vorlieb nehmen.

Der Höhepunkt der unter widrigen Windverhältnissen leidenden Regatta war dann das abschließende Achterrennen. Ernestine Archinger an den Steuerseilen hatte ihre Crew mit Tim Lauer auf dem Schlagplatz, Jens Klein, Marvin Degen, Elias Kolbenschlag, Philipp Nowicki, Martin Gärtner, Peter Gärtner und Harald Schwager im Griff und steuerte den hochfrequent rudernden Speyerer Achter in 1:14:87 Minuten zum Sieg vor RC Zürich/RV Bregenz/RV Konstanz. Der abschließende Achtersieg machte das Dutzend an Siegen voll und die Freude perfekt. „Dass gleich zwanzig unserer Starter mindestens einen Sieg mitnehmen durften“ freut uns bei dieser geschlossenen Teamleistung am meisten, waren sich die Speyerer Sursee-Fahrer einig. Prima auch, dass es viele Altersklassen übergreifende Mannschaften gab: Junior mit Master, Senior mit Master, Junior mit Senior, Junior mit Senior und Master alles war erlaubt und hat Spaß gemacht.

 

Die Sieger:

5 Siege:

Peter Gärtner, Harald Schwager

3 Siege:

Corinna Bachmann, Ingo Janz, Tim Lauer, Elke Müsel

2 Siege:

Alicia Bohn, Marvin Degen, Elias Dreismickenbecker, Martin Gärtner, Julia Hoffmann

1 Sieg:

Elias Archinger, Ernestine Archinger, Teresa Claus, Jens Klein, Katharina Klinge, Elias Kolbenschlag, Michaela Maier, Philipp Nowicki, Gerrit Poggenpohl