Regatta in Schierstein

Ausgabe 45/2015

von Julia Hoffmann

 

Regatta Schierstein 2015 mit fünf Siegen

Am letzten Wochenende machte ich mich zu meiner erste Herbstregatta für dieses Jahr in den Schiersteiner Hafen auf, in dem in diesem Jahr auch die Deutschen Sprintmeisterschaften und zeitgleich die Deutschen Großbootmeisterschaften stattfinden werden.

Somit war die 60. Schiersteiner Sprintregatta nicht nur eine Jubiläumsveranstaltung, sondern ebenso eine wichtige Generalprobe für die Schiersteiner Crew, die meiner Meinung nach super geglückt ist.

Dass außer mir kein weiterer Speyerer in Schierstein an den Start gehen würde, damit hatte ich mich schnell abgefunden, boten das Altstadtfest und die World Masters Regatta in Hazewinkel schließlich verlockende Alternativen. Umso erfreulicher natürlich, gleich am ersten Regattatag auf Tim zu treffen, der am Sonntag mit Max Nitsche aus Ingelheim spontan in den Männer-B-Doppelzweier stieg und sich leider knapp geschlagen geben musste.

Ich selbst war nach einer langen Saison im Riemenboot zum ersten Mal wieder im Einer am Start und konnte im U23-Einer der Frauen am Samstag und Sonntag den zweiten Platz hinter Stephanie Hang aus Ingelheim und im Frauen Einer A jeweils Platz eins vor Wiesbaden und dem RV Nassovia Höchst belegen.

Neben dem Einer stand ein Frauen-A-Doppelvierer ohne Steuerfrau auf dem Plan, bei dem mir und zwei Mainzer Trainingspartnerinnen von Katharina Weingart ausgeholfen wurde. Katharina ist ehemalige A-Nationalkader Ruderin und saß in Schierstein seit 6 Jahren zum ersten Mal wieder im Ruderboot. Mit dieser Spitzenunterstützung gelang uns im Vierer zweimal ein souveräner Sieg vor der RG Lahnstein und der RG Wiesbaden Biebrich.

Um die Regatta auch richtig auszunutzen bin ich zusätzlich im Frauen-A- und im U23-Doppelzweier an den Start gegangen und konnte hier mit wechselnden Partnerinnen, wie Vanessa Fiedler vom Mainzer RV und Katharina Weingart von der RG Wiesbaden Biebrich drei zweite Plätze und einen Sieg einfahren.

Somit stand die Bilanz am Sonntagabend für mich bei fünf Siegen und fünf zweiten Plätzen.

Neben dem Rudern stand in gewohnter Manier natürlich auch die eine oder andere Runde an der Kuchentheke und dem Bratwurststand an, was die Regatta auch gesellschaftlich zu einem schönen Erlebnis machte. Zusätzlich zur Erheiterung sorgte der ungewöhnliche Wassertiefstand, der zu einer Wasserfarbe irgendwo zwischen „Kotz- und Giftgrün“ führte. Am Montag stand dementsprechend erst mal eine gründliche Bootsputz-Einheit auf dem Plan!

Für mich geht es nun nach einem Wochenende Erholung zusammen mit der riesigen Speyerer Truppe nach Sursee. Ich freue mich schon auf die Rennen.

World Masters Regatta 2015

44/2015

 Es regnet Silber – Frauen vergolden World Masters

Bei der viertägigen World Masters Regatta 2015 im belgischen Willebroek auf der Acht-Bahnen-Regattastrecke von Bloso Hazewinkel regnete es zweite Plätze, insgesamt acht, für unsere Masters. Zweimal vergoldet wurde die intensive Vorbereitung nicht zuletzt dank der Masterinnen. Elke Müsel siegte mit Silke Pattloch, unsere Achter-Steuerfrau von der Mannheimer RG Rheinau, im Doppelzweier sowie im Mixed-Doppelvierer mit Peter Gärtner, Ralf Burkhardt und Corinna Bachmann. Damit sicherte sich Elke Müsel zwei erste Plätze und die beste Speyerer Ausbeute. Komplettiert wurde das Bild mit vier dritten und einem sechsten Platz.

Im Doppelzweier A und B griffen Arnd Garsuch und Ralf Burkhardt ins Renngeschehen ein und sicherten sich zwei dritte Plätze. In der Altersklasse C führten Ralf Burkhardt und Peter Gärtner bei Streckenhälfte noch mit einer knappen Sekunde vor dem polnischen Doppelzweier, mussten dann im Endspurt allerdings abreißen lassen und wurden hinter Polen aber deutlich vor Frankreich zweites Boot. Unsere Boots- und Vereinskameraden Lutz Fiedler und Thomas Dresel, für ihren Heimatverein Mannheimer RG Rheinau am Start, lieferten zwei tolle Rennen ab und mussten sich im Doppelzweier C und D unglücklich einmal mit nur sieben und einmal mit einmal nur acht zehntel Sekunden geschlagen geben. Auch hier gab es die ins Gesamtbild passenden zweiten Plätze. Mit Silke Pattloch ruderte Thomas Dresel im Mixed-Doppelzweier C auf Rang drei. Einziger Ausreiser im Ergebnisgesamtbild war der sechste Platz des Doppelvierers D für die Renngemeinschaft RG Speyer/Mannheimer RG Rheinau. Lutz Fiedler, Thomas Dresel, Peter Gärtner und Harald Schwager sahen in einem umkämpften Rennen, einen knappen Sieger Tschechien vor Großbritannien bei einem eine Länge zurückliegenden dichten Feld.

Corinna Bachmann war im Doppelzweier B und C mit ihrer langjährigen Partnerin Stefanie Wöppel vom Schifferclub Neckarrems unterwegs. In beiden Konkurrenzen blieb Corinna Bachmann der Sieg verwehrt und es gab den Silberrang. Ganz spannend lief das Rennen in der Altersklasse B. Bei 500 Metern führte das Duo Bachmann/Wöppel knapp vor Österreich und Großbritannien. Im Ziel lag dann der britische Doppelzweier mit 3:52,52 Minuten mit achtzehn hundertstel Sekunden vor mit 3:52,70 Minuten zeitgleichen Booten aus Österreich und Speyer/Neckarrems. Die nachfolgenden Boote aus Frankreich, Dänemark, Portugal und den Niederlanden hatten mit dem Rennausgang nichts zu tun. Im Doppelvierer der Renngemeinschaft RG Speyer/ Schifferclub Neckarrems saßen neben Corinna Bachmann, Stefanie Wöppel, Steffi Munke und Jenny Schwickart. Die vier Ruderinnen lieferten sich jeweils einen harten Kampf um die Spitze mussten aber letztlich mit Platz zwei (Ak B) und drei (Ak C) vorlieb nehmen.

Arnd Garsuch war zwei Mal mit den Ruderern der City of Bristol in Renngemeinschaft unterwegs und sicherte sich, als kurzfristig eingesprungener Ersatzmann, im Vierer mit Steuermann A hinter Russland, das einen einsamen Sieg herausruderte, und Großbritannien den dritten Platz. Das viertplatzierte Italien wurde jedoch mit mehr als drei Längen deutlich distanziert. Im Achter B ging es für Arnd Garsuch erneut im britischen Boot gegen Russland. Bei 500 Metern führte der Achter um Arnd Garsuch noch mit einer Sekunde, konnte im Endspurt jedoch nicht mithalten und wurde in 3:02,81 Minuten um etwas mehr als zwei Sekunden geschlagen Zweiter mit neun zehntel Sekunden Vorsprung auf den norddeutschen Achter Hamburg/Ratzeburg.

„Für Elke Müsel war die Nummer eins Programm“, freuten sich die Masters in Hazewinkel. Denn in der ersten Abteilung, mit der Startnummer 1 verwandelte Elke Müsel gleich ihren ersten Start bei einer World Masters Regatta in Gold. Im Doppelzweier C mit Silke Pattloch am Start lag das Duo zwar bei Streckenhälfte noch neun zehntel Sekunden hinter Großbritannien, konnte mit starken Spurtschlägen auf dem letzten Streckenviertel, diesen Rückstand ins Gegenteil drehen. Die Uhr blieb für die Siegerinnen bei 3:58,08 Minuten stehen, Großbritannien benötigte 3:58,91 Minuten. Ein Herzschlagfinale mit goldenem Ausgang, das von den Speyerern nach den vielen hervorragenden zweiten Plätzen schon fast als Erlösung vom „Zweite-Plätze-Fluch“ empfunden wurde. Im Einer C lieferte Elke Müsel erneut ein starkes Rennen ab. Sie konnte lange an der übermächtig erscheinenden Dänin Ulla Hvid dranbleiben, kam auf den Speyerer Abonnements-Platz zwei und distanzierte dabei die Dritte Jitka Masatova aus Tschechien deutlich. Ein Rennen auf Biegen und Brechen erlebten die Zuschauer in der Doppelvierer-Mixed-Konkurrenz C Elke Müsel, Corinna Bachmann, Peter Gärtner und Ralf Burkhardt erkämpften sich bis zur Streckenhälfte einen hauchdünnen Vorsprung von acht zehntel Sekunden vor dem RC Oberhavel Hennigsdorf. Erst auf der zweiten Streckenhälfte konnte das Speyerer Boot dann mit einem technisch sauber gefahrenen Druckspurt das Rennen endgültig für sich entscheiden Sieg Nummer zwei und die vier Goldmedaillen in die Domstadt holen.

Im Achter lag die Renngemeinschaft RG Speyer/Mannheimer RG Rheinau mit Peter Gärtner, Lars Seibert, Arnd Garsuch, Ralf Burkhardt, Martin Gärtner, Harald Schwager, Thomas Dresel und Lutz Fiedler am Start. Unsere bewährte Steuerfrau Silke Pattloch brachte den Achter schon beim Warmrudern wie erwartet gut zusammen. Schnell zeigte sich, dass der südamerikanische Achter mit Brasilien/Chile die am härtesten zu knackende Nuss sein würde. Bis zur 500-Meter-Marke war alles möglich, dann brachte Schlagmann Peter Gärtner mit zwei Druckspurts Wasser zwischen den Speyerer-Achter und den Rest des Feldes mit Portugal, Großbritannien, Schweiz und Dänemark, leicht führend aber immer noch Brasilien/Chile. Auf den letzten 250 Metern war das führende Boot nicht mehr zu halten und es gab einen weiteren zweiten Platz. Am letzten Regattatag sollte sich auch für den Mixed-Achter C die Speyerer Serie nicht ändern. Peter Gärtner, Martin Gärtner, Lars Seibert, Harald Schwager, Elke Müsel, Corinna Bachmann, Silke Pattloch, Katharina Klinge und Steuerfrau Resi Norrenberg (beide Frankfurter RG Germania) kamen hervorragend aus dem Start und lagen bei Streckenhälfte gleichauf mit dem belgischen Boot. Die beiden führenden Boote setzen sich dann auf den dritten 250 Metern ab, dank der von Steuerfrau Resi Norrenberg eingeforderten Spurts blieb Speyer noch an Belgien dran. Auf dem letzten Streckenviertel hatte der Achter dem belgischen Spurt nichts mehr entgegenzusetzen und wurde zweites Boot knapp vor Österreich und Großbritannien. Die folgenden Achter lagen deutlich zurück.

„Wir durften zwei tolle Siege feiern, hätten aber sicher gerne jeweils zwei Silberränge gegen je einmal Gold und Bronze getauscht, schließlich hatten wir einen Sack voll Silberränge zum tauschen“, war sich die Speyerer Mannschaft einig.

Im September 2016 steht die nächste World Masters Regatta in Kopenhagen an, da sollen es dann weniger zweite Plätze werden.

Regatta in Limburg

Auftakt zur Herbstsaison in Limburg mit 8 Siegen

Beim Auftakt in die Herbstsaison präsentierten sich die Speyerer Ruderer in Limburg auf der Lahn bereits in guter Verfassung. Über die Sprintdistanz von 500 Metern gab es acht Siege und elf zweite Plätze. Den ersten Regattatag nutzten auch ein Teil der Aktiven, die am kommenden Wochenende bei der World Masters Regatta im belgischen Hazewinkel an den Start gehen werden als letzte Vorbereitung. Sowohl Teresa Claus als auch Peter Gärtner kamen auf je vier Siege und waren damit die erfolgreichsten Speyerer Starter.

Im Einer war lediglich Teresa Claus im Frauen-A-Bereich Leichtgewicht unterwegs und wurde hinter dem Weilburger RV zweites Boot.

Die Doppelzweier-Konkurrenzen brachten zwei Siege. Peter Gärtner und Elke Müsel starteten gegen deutlich jüngere Konkurrenz bei den Masters und holten sich bei den Mixed-Booten in 1:44,2 Minuten den Sieg vor der Renngemeinschaft Frankfurter RG Oberrad/Flörsheimer RV. Norbert Herbel bangte bis kurz vor der Regatta noch um seinen Einsatz, da sein Partner Gerhard Kayser kurzfristig ausgefallen war. Am ersten Tag saß er mit Michael Schadock, Mühlheimer RV, im Doppelzweier F und wurde Zweiter. „Die Verschleißrate von Norbert ist hoch“, stellten die Speyerer fest, denn am zweiten Regattatag sprang Lothar Rompel vom Limburger ClfW ein und siegte mit Norbert Herbel mit einer Bootslänge vor Limburg. Die drei Duos Thomas Zimmermann/Jochen Hartmann, Beate Wettling/Harald Schwager und Peter Faber/Peter Josy, der „Peter-Doppelzweier“, kamen je auf den zweiten Platz.

In Vorbereitung auf Hazewinkel starteten Peter Gärtner, Ralf Burkhardt, Elke Müsel und Michaela Maier im Masters-Doppelvierer. Hier vertrat Michaela Maier die verhinderte Corinna Bachmann. Ein klarer Start-Ziel-Sieg mit der besten Laufzeit von 1:38,8 Minuten aller acht gestarteten Boote belegt die gute Form der Speyerer. In den Doppelvierer mit Steuermann-Konkurrenzen kämpfte das Quartett Gerrit Poggenpohl, Jochen Hartmann, Gerd Jakobs und Thomas Zimmermann hart und kam im ersten Rennen knapp hinter der Renngemeinschaft RV Bad Ems/Koblenzer RC aber deutlich vor der Renngemeinschaft Limburger ClfW/WSV Honnef auf Platz zwei. Im zweiten Rennen ging der Sieg ganz deutlich an die Speyerer Crew, dies brachte Steuerfrau Birgit Dillmann den ersten Regattasieg. In der Altersklasse E siegten Norbert Herbel, Harald Schwager, Thomas Dresel und Michael Schadock mit Teresa Claus am Steuer in der Renngemeinschaft RG Speyer/Mannheimer RG Rheinau/Mühlheimer RV klar vor Ludwigshafen. Der Mixed-Doppelvierer mit Thomas Zimmermann, Ralf Mattil, Angelika Schwager und Beate Wettling wurde von Teresa Claus zum Ein-Längen-Sieg vor Limburg gesteuert und kam an Regattatag zwei auch auf Platz zwei. Jochen Hartmann, Gerd Jakobs, Birgit Dillmann und Michaela Maier mussten sich mit Phillip Maier an den Steuerseilen mit einer Sekunde Rückstand geschlagen geben.

Im Offenen Achter brachte die RG Speyer eine starke Mannschaft aus Junioren, Senioren und Masters an den Start. Mit nur sechs zehntel Sekunden steuerte Teresa Claus ihre Besatzung mit Marvin Degen, Philipp Nowicki, Elias Kolbenschlag, Tim Lauer, Ralf Burkhardt, Martin Gärtner, Peter Gärtner und Harald Schwager in 1:26,0 Minuten auf den zweiten Rang. Im Masters-Achter C der Renngemeinschaft RG Speyer/Mannheimer RG Rheinau (Mindestdurchschnittsalter 43 Jahre) durfte sich Teresa Claus dann mit Gerrit Poggenpohl, Ralf Burkhardt, Ralf Mattil, Martin Gärtner, Peter Gärtner, Harald Schwager sowie den Rheinauern Thomas Dresel und Lutz Fiedler über den Sieg freuen. Der abschließende Masters-Mixed-Achter D mit Elke Müsel, Michaela Maier, Beate Wettling, Angelika Schwager, Peter Gärtner, Harald Schwager sowie Thomas Dresel und Lutz Fiedler wurde sichere Beute für Speyer und brachte Teresa Claus nach 1:43,17 Minuten den vierten Sieg. Der mit Ralf Mattil und Harald Schwager verstärkte Achter des RV Bad Ems/Koblenzer RC Rhenania blieb hinter Limburg Zweiter.

Bei bester Stimmung ließen die größten Masters-Crews, insbesondere aus Limburg, Bad Ems, Koblenz und Speyer beim Stärkungsbier nach den Rennen gemeinsam mit der wie immer hilfreichen und freundlichen Limburger Regattaleitung die Rennen nochmals Revue passieren. Den unermüdlichen Limburger Regattaverantwortlichen war keine um- und Abmeldung oder Rennverschiebung zu viel, die Gäste sollten sich schlicht wohlfühlen. Das haben wir auch getan und mit einem dreifach kräftigen Hipp-Hipp-Hurra unsere Limburger Freunde hochleben lassen.

Aus Speyerer Sicht war besonders erfreulich, dass gerade die noch „regattajungen“ Neumasters hervorragend abschnitten und Birgit Dillmann, Jochen Hartmann als auch Gerd Jakobs ihre Karriere-Erstsiege gelangen.

Und als Highlight der Regatta: Thomas Zimmermann erruderte sich mit den Karrieresiegen Nr. 15 und 16 die Bronzene Rennruderernadel.